Phoenix Hagen verpasst den Sieg beim Heimauftakt

Die Vorfreude nach zehn Monaten Pause war hoch beim Heimauftakt von Phoenix Hagen in der 2. Basketball-Bundesliga ProA. Das Ergebnis am zweiten Spieltag fiel vor allem für den Gegner hoch aus: Mit 83:100 (38:53) mussten sich die Feuervögel den PS Karlsruhe LIONS geschlagen geben. 2.523 Zuschauer kamen zum Comeback in die Arena am Ischeland. Sie sahen ein schwaches erstes Viertel (12:36), das den Rest der Partie für Phoenix sehr schwer machte.

Das Personal:

Die Feuervögel begannen wie schon beim Sieg in Köln mit Jonas Grof, James Reid, Derreck Brooks, Dominik Spohr und Alex Herrera. Jonah Bredt spielte parallel für die EN Baskets Schwelm in der ProB – kurioserweise in Karlsruhe – beim KIT SC GEQUOS, Max Fouhy mit dem SV Hagen-Haspe bei der BBG Herford. Für die Gäste standen Ex-Feuervogel Richie Williams, Jarelle Reischel, Craig Bradshaw, Orlando Parker und Maurice Pluskota in der Starting Five.

Der Spielverlauf:

Wer die ersten Heimpunkte nach der Phoenix-Rückkehr sehen wollte, musste sich anderthalb Minuten gedulden: Jonas Grof legte kurz zum Dreier an, zog dann lieber völlig frei zum Korb und stopfte zur Führung ein. Dann jedoch kamen die Gäste in einen 10:0-Lauf. Die LIONS trafen aus der Distanz, wie sie wollten: Bradshaw, Williams und Jeramie Woods hatten bei sieben Versuchen eine Quote von 100 Prozent, Parker vergab zwei Würfe. Zum Viertelstand von 12:36 passte, dass für die Hausherren bei fünf Versuchen kein einziger Dreier fiel.

Das änderte sich im zweiten Viertel. Mit einem Doppelschlag von Günther und einem weiteren Dreier von Spohr verkürzte Hagen nach drei Minuten auf 22:42. Spätestens jetzt offenbarte sich, dass dieses Spiel aus der Distanz entschieden werden würde. Zwei Dreier von Spohr hintereinander bedeuteten das 34:50. Nachdem Javon Baumann kurz vor Ertönen der Sirene gleich zweimal Williams blockte, wurde der 38:53-Pausenstand von den Fans so frenetisch gefeiert wie eine hohe Führung.

Nachdem James Reid im vierten Anlauf seinen ersten Dreier zum 41:57 traf, war der Knoten offenbar geplatzt: Auch zum 45:59 und 48:64 traf er aus der Distanz. Doch die LIONS konnten ihren Vorsprung zunächst konstant halten und dann noch weiter ausbauen. Beim 53:80 kurz vor Ende des dritten Viertels führten sie mit 27 Punkten.

Aufgeben wollten sich die Feuervögel im Schlussviertel nicht und kamen auf 72:88 zurück – bei noch vier Minuten auf der Uhr. Phoenix punktete jetzt durch Freiwürfe. Nach dem 78:88 wurde es in der Arena noch einmal richtig laut und die Gäste wurden offenkundig nervös. Phoenix verpasste aber den entscheidenden Punch. Den Schlusspunkt zum 83:100 setzte nach einem Turnover dann Bradshaw.

Das Fazit:

Die Rückkehr in die Arena am Ischeland bei einem Ligaspiel für Phoenix Hagen fiel sportlich sicherlich anders aus als erhofft. Eine hohe Nervosität und Fehler im Spielaufbau waren besonders zu Beginn spürbar. Das erste Viertel (12:36) war dementsprechend eine zu hohe Hypothek für das ganze Spiel. In der Karlsruher Offensive saß gefühlt fast jeder Dreier. Die nackten Zahlen bilanzierten mit 52 zu 46 Prozent aber nur ein geringes Plus für Karlsruhe.

Die Trainerstimmen:

Dietmar Günther (Phoenix Hagen): „Glückwunsch an Coach Mai und sein Team. Sie haben ein sehr gutes und erwachsenes Spiel gemacht. Es sah aus, als ob wir aus dem Bus gekommen wären und nicht Karlsruhe. Das erste Viertel war der Knackpunkt. Mir ist nicht klar, wieso wir so gelähmt und passiv waren. Uns ist nichts eingefallen, um sie zu stoppen. Karlsruhe hatte eine sehr gute Trefferquote. Vielleicht waren wir zu nett und hätten härter spielen müssen. Aber wir sind eine junge Mannschaft und können daraus lernen. So gut wie es in einem Spiel läuft, so schlecht läuft es im anderen. Über die Saison wollen wir konstanter spielen und nicht mehr diese Schwankungen haben.“

Michael Mai (PS Karlsruhe LIONS): „Heute haben wir von Anfang an sehr stark gespielt. Das erste Viertel hat den Unterschied ausgemacht. Bradshaw hat ein sehr gutes Spiel abgeliefert. Mein Respekt geht an Hagen. Hagen hat im zweiten und vierten Viertel sehr gekämpft. Wir hatten ein paar Minuten vor dem Ende ein bisschen Angst, als es nur noch zehn Punkte Vorsprung waren. Hagen hat in dieser Phase sehr gut gespielt. Wenn wir vorne liegen, müssen wir besser spielen und mehr Kontrolle haben.“

Die Statistik:

Phoenix Hagen – PS Karlsruhe LIONS 83:100 (38:53)

Phoenix Hagen: Spohr (18/3, 6 Reb.), Reid (15/4, 5 Ass.), Brooks (10/1, 4 St.), Herrera (9, 10 Reb.), Baumann (9, 9 Reb.), Günther (7/2), Grof (6), Lodders (5/1), Aminu (4), Hollersbacher.

PS Karlsruhe LIONS: Bradshaw (19/5, 6 Reb., 9 Ass.), Reischel (19/1, 7 Reb.), Williams (15/3, 6 Ass.), Woods (14/4), Parker (10/2), Pluskota (9, 9 Reb.), Tate (9), Nyama (5/1), Kreis, Vrsaljko.

Stationen: 4:15 (5.), 12:36 (10.), 24:47 (15.), 38:53 (20.), 48:64 (25.), 55:80 (30.), 67:87 (35.), 83:100 (40.).

Zuschauer: 2.523

Phoenix Hagen

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