Die Vorbereitung auf den sechsten Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA hätte für Phoenix Hagen besser laufen können. Mit Niklas Geske, Joel Aminu und Javon Baumann mussten gleich drei Spieler krankheitsbedingt beim Training passen. Besonders war aber nicht nur die Vorbereitung: Die Feuervögel spielten gegen das TEAM EHINGEN URSPRING zum ersten Mal seit Wiederbeginn in der ProA in den blauen Auswärtstrikots in der Krollmann Arena. Zum einen, um einen Kontrast zu den hellgrünen Ehingern zu schaffen, zum anderen erhoffte man sich auch einen psychologischen Effekt – doch eben dieser blieb aus. Wieder konnte Phoenix Hagen sich zuhause nicht durchsetzen und verlor trotz langer Führung 77:83 (46:37).
Phoenix Hagen ist an diesem Abend mit Kyle Leufroy, Jonas Grof, Jannik Lodders, Dominik Spohr und Adam Pechacek gestartet. Nachdem Daniel Monteroso sein Team zum 3:0 in Führung brachte, scorten Grof und Leufroy zügig für Phoenix Hagen (5:3). Nach zahlreichen Offensiv-Rebounds der Feuervögel und einem 9-Punkte-Rückstand für die Gäste griff Ehingens Coach Domenik Reinboth erstmals zum Timeout – und das fruchtete. Keine Minute später hatten die Gäste sich durch Tim Hasbargen die 14:15-Führung erarbeitet und zum 16:18 noch einmal nachgelegt. Letztlich rettete Joel Aminu die Viertelführung mit einem Dreier kurz vor der Sirene zum 26:22.
Der zweite Spielabschnitt war auf beiden Seiten zunächst nicht gerade ein Offensivfeuerwerk, was Chris Harris zum Anlass nahm, seine Jungs zum Gespräch zu rufen. Mit Ablauf der Viertelhälfte machte Phoenix den Vorsprung endlich wieder zweistellig (37:27). Nachdem Adam Pechacek erneut bewies, was er von der Dreierlinie draufhat, haben die Feuervögel wieder in ihren Rhythmus gefunden (42:30). Bis zur Halbzeitpause konnten sie den Vorsprung verteidigen. Auch wenn Ehingens Topscorer und Dreier-Scharfschütze Tim Hasbargen nochmal für drei nachlegte, konnte Jasper Günther den 46:37-Halbzeitstand klarmachen.
Wie immer gegen sein Ex-Team sehr gut aufgelegt, verwandelte Joel Aminu einen weiteren Dreier zum 51:39, bevor das TEAM EHINGEN URSPRING wieder Anlauf nahm und bis auf 51:47 herankam. Für Phoenix sorgte zur Viertelhälfte vor allem Pechacek offensiv für Punkte und Sicherheit. Nachdem Dominik Spohr gegen Hasbargen ein Drei-Punkte-Spiel gelang, stand zum ersten Mal die ganze Krollmann Arena und feuerte das Team unermüdlich an. Doch die Atmosphäre schien auch den Ehingern zu gefallen, die angeführt von Hasbargen und Erik Scheive plötzlich wieder bedrohlich nah kamen (60:57). Doch bis zum Viertelende hatten die Feuervögel, abschließend mit einem Korbleger von Leufroy, noch einmal Boden gutgemacht (64:57).
Das Momentum war zunächst auf Hagener Seite. Nachdem Pechacek sich durch die Ehinger Defensive kämpfte und seinen 17. und 18. Punkt stopfte, legte Jannik Lodders gleich zum 68:59 nach. Aber auch wenn die Feuervögel ihren Vorsprung zunächst hielten, kämpften die Ehinger stetig weiter und zeigten, dass sie die Punkte unbedingt mitnehmen wollten. Nachdem sie zwei Mal mit der Sirene abschließen konnten, besorgte Gianni Otto per Dreier die Führung zum 73:75, was die Gäste endgültig beflügelte. 30 Sekunden vor Schluss verwandelte Leufroy noch zwei Freiwürfe durch ein Foul von Gianni Otto (77:80), danach nutzen die Feuervögel aber keine Chance mehr, um die erneute Heimniederlage abzuwenden und so ging das Spiel 77:83 an das TEAM EHINGEN URSPRING.
Phoenix Hagen Headcoach Chris Harris: „Glückwunsch an Ehingen, direkt aus dem Bus heraus so eine Energie aufs Feld zu bringen, ist wirklich stark. Ich möchte erst einmal sagen, dass ich dankbar dafür bin, was die Fans heute wieder geleistet haben. Ich werfe uns heute einiges vor, jedoch nicht, dass wir ohne Herz und Willen gespielt haben. Nach 10 Monaten ohne Sieg merkt man, dass der Druck unfassbar hoch ist, und vor allem im letzten Viertel liegt gefühlt eine riesige Last auf den Schultern des Teams – da können wir im Moment noch nicht mit umgehen. Zudem hat uns Niklas heute sehr gefehlt, das konnten wir nicht kompensieren. Ich kann den Heimkomplex nicht mehr abstreiten. Wir müssen uns jetzt mit Werkzeugen bewaffnen, um mit dem Druck zuhause umzugehen.“
Phoenix Hagen: Gilmore, Leufroy (9), Günther (2), Geske, Aminu (12), Lodders (10), Spohr (16), Grof (8), Pechacek (19), Baumann (1).
TEAM EHINGEN URSPRING: Monteroso (15), Hasbargen (24), Foreman (7), Malinowski (2), Otto (8), Gille (4), Strangmeyer, Scheive (17), Albrecht, Jonah (6).
Phoenix Hagen