Es wurde das Derby, das sich beide Teams, Verantwortliche und Fans gewünscht hatten: Am 17. Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga kochte die ausverkaufte Krollmann Arena und 3145 Fans sahen einen bärenstarken 99:81-Teamsieg ihrer Feuervögel gegen die Bayer Giants Leverkusen.
Chris Harris startete an diesem Abend mit Octeus, Leufroy, Lodders, Spohr und Baumann in den Derby-Abend. Hansi Gnad schickte Blass, Eberhardt, Edigin, Celebic und Hornsby aufs Parkett. Verzichten musste er auf Topscorer Lasher, der sich am Vortag im Training verletzt hatte.
Die ersten Punkte des Abends gingen auf das Konto von Nicholas Hornsby und Leverkusen erhöhte auch noch auf 0:5, bevor Javon Baumann nach knapp zwei Minuten auch für die Hausherren punkten konnte. Die Gäste hatten in der Anfangsphase Überwasser und als Jon Octeus Sheldon Eberhardt beim Dreier foulte (5:12), wurde der Rückstand deutlicher. Kyle Leufroy legte nach, doch mit Celebics Dreier zum 7:15 wurde es Zeit für ein Hagener Timeout. Dominik Spohr und Adam Pechacek trafen im Anschluss endlich auch von außen und letzterer besorgte mit einem Dunk und einem weiteren Dreier die erste Phoenix-Führung der Partie (19:17). Den Viertelstand markierten Gilmores einzige Punkte per Tip-in zum 23:26.
Die Leverkusener Offensive feuerte ordentlich zu Beginn des zweiten Spielabschnitts und schraubte die Gästeführung auf 23:31 hoch. Auf Hagener Seite stand nun der lang verletzte Niklas Geske wieder auf dem Parkett. So stark die Giants vorn ablieferten, richtig wegziehen ließen die Feuervögel sie nicht, ran kamen sie jedoch auch nicht. Defensiv wurde man nun etwas sicherer und ließ die Leverkusener zweimal ohne erfolgreichen Abschluss die Uhr runterspielen. Ein gut aufgelegter Kyle Leufroy glich wenig später zum 37:37 an der Freiwurflinie aus. Baumann dunkte schließlich wieder zur Führung. Doch die Partie ließ zu keinem Zeitpunkt Zweifel daran, ein heiß umkämpftes Derby zu sein. Nach einem weiteren Führungswechsel nahm Chris Harris kurz vor dem Pausenpfiff und einer 47:46-Führung inkl. Ballbesitz für Hagen noch eine Auszeit. Die verbleibenden Sekunden spielte Jon Octeus mit gewohnter Souveränität runter und stellte mit der Sirene den 50:46-Halbzeitstand her.
Baumann eröffnete die zweite Halbzeit zum 52:46 und legte den Grundstein für einen offensivstarken Start in die zweite Halbzeit. Lodders und Octeus folgten ihm und so konnte Phoenix die Führung bis auf 59:50 hochschrauben, bevor ein ganz starker Baumann mit dem vierten Foul, das er gegen Nicholas Hornsby zog, erst einmal pausieren musste. Für ihn kam Pechacek, der ebenfalls einen starken Tag erwischt hatte und maßgeblich daran beteiligt war, die Phoenix-Führung auszubauen. Nachdem auch Jonas Grof in seinen Rhythmus fand und das 74:62 herstellte, haute Kyle Leufroy seinen inzwischen 25. Punkt zum 77:62 mit der Sirene rein.
Dennis Heinzmann durfte zu Viertelbeginn nach Pechaceks erstem Foul an die Linie und verkürzte zum 77:64. Die Hagener agierten nun vorn wie hinten erfolgreich als Team. Pechacek stand gegen Heinzmann unter dem Korb seinen Mann und steuerte ein Dreipunktspiel zum 82:66 bei. Nach Baumann traf auch Octeus das vierte Foul, das Celebic an der Freiwurfline zum 85:74 nutzte. Nun war Topscorer Leufroy noch einmal gefragt. Das Spiel der Gäste war zur Viertelhälfte von Unkonzentriertheiten geprägt, die die Feuervögel auszunutzen wussten. Auch der Kapitän zog heute immer wieder zum Korb und machte der stehenden Krollmann Arena zum 91:74 bei noch drei Minuten auf der Uhr realistische Chancen auf den 5. Sieg in Folge. Eine Minute vor Schluss kam Emil Loch für Joel Aminu und ließ es zum 95:78 direkt krachen. Phoenix Hagen ließ nun gar nichts mehr anbrennen und brachte den Derbysieg sicher über die Bühne. Vor ausverkauftem Haus schlug Hagen Leverkusen 99:81.
Phoenix Hagen Headcoach Chris Harris: „Hansis Mannschaft hat wahnsinnig gut gespielt und ist ohne Lasher als einen der wichtigsten Akteure angetreten. Hornsbys Foulprobleme haben uns natürlich auch in die Karten gespielt. Leverkusen war vor allem in der ersten Halbzeit dominant unter den Körben und hat alles weggefischt. Zur Pause waren wir meiner Meinung nach nicht ganz verdient in Führung. In der zweiten Halbzeit konnten wir dann die Emotionswelle der Derbyatmosphäre reiten. Das war heute nicht nur der 6. Mann, sondern mindestens auch der 7. Respekt an unsere Jungs, dass sie sich gefangen haben und deutlich besser verteidigt haben als zuvor. Insgesamt sind wir sicherlich auf einem guten Weg, aber haben trotzdem noch einiges zu tun. Wir sind heute Abend unfassbar glücklich und freuen uns auf 2020.“
Phoenix Hagen: Octeus (13 P./12 Reb./9 Ass.), Gilmore (2), Leufroy (27), Geske, Loch (2), Aminu (7), Zdravevski, Lodders (5), Spohr (15), Grof (2/6 Reb.), Pechacek (18), Baumann (8).
Bayer Giants Leverkusen: Celebic (10), Kahl (6), Blass, Eberhardt (16), Winter (6), Schick (3), Schönborn (6), Edigin (9), Heinzmann (11), Kuczmann (5), Hornsby (9).
Phoenix Hagen