Gelungener Auftakt des Doppel-Heimspielwochenendes: Mit 94:84 (53:29) hat Phoenix Hagen das Westfalen-Duell gegen die Uni Baskets Paderborn am Freitagabend gewonnen. Vor 2.232 Zuschauern in der Arena am Ischeland sah es zwischenzeitlich sogar noch nach einem deutlich höheren Sieg aus. Der Erfolg am 25. ProA-Spieltag steigerte die Vorfreude auf Sonntag, 4. März, wenn der langjährige Phoenix-Kapitän David Bell zu seiner offiziellen Ehrung beim Spiel gegen Trier aus Italien einfliegt. Sprungball ist um 17 Uhr.
Das Personal:
Ohne Jonas Grof (Einblutung im Auge) startete Phoenix Hagen mit David Godbold, Jannik Lodders, Derreck Brooks, Dominik Spohr und Alex Herrera. Der Kapitän kehrte nach der „Babypause“ beim Auswärtsieg in Ehingen als frischgebackener Vater von Ella Spohr zurück ins Team. Neben Grof konnte auch Max Fouhy mit einer Fußverletzung nicht mitwirken. Paderborn begann mit Devonte Brown, Luca Kahl, Phillip Daubner, Morgan Grim und Ethan O’Day. Neben Hunter Cotton fehlte Maximilian Kuhle mit einer Muskelverletzung.
Der Spielverlauf:
Phoenix ging durch zwei Aktionen des offenbar von der Geburt seiner Tochter beflügelten Kapitäns Spohr mit 4:0 in Führung und konnte diese auch behaupten. Nur einmal kam Paderborn nach Browns And-One zum 8:7 (5.) auf einen Punkt heran. Die Hausherren standen in der Defense sicher, hielten den Gegner einstellig und führten nach dem ersten Viertel mit 17:9. Nur von jenseits der Dreierlinie wollte noch kein Treffer fallen.
Die Feuervögel waren nun endgültig on fire. Mit einem sensationellen 14:0-Lauf schraubten sie das Ergebnis auf 31:9 (12.) in die Höhe. Erst dann gelang den Gästen durch O’Day wieder ein Treffer. Phoenix war nicht zu stoppen: Fünf von sechs Dreiern fanden den Weg ins Netz. Den höchsten Vorsprung von 26 Punkten besorgte Jasper Günther per Dreier zum 45:19 (17.). Auch der Halbzeitstand war mit 53:29 äußerst komfortabel.
Die zweite Hälfte begann zäh. Die Paderborner punkteten nach einer Flaute von viertelübergreifend knapp fünf Minuten durch Brown wieder aus dem Feld zum 55:34 (24.). In einer Schwächephase der Hagener kämpften sie sich auf 59:46 (28.) heran. Wie schon im ersten Viertel gelang den Feuervögeln kein einziger Dreier. Dennoch erhöhten sie in einer aufgehitzten Atmosphäre auf 65:46, zum Viertelende stand es 67:53.
Pünktlich zum Viertelstart traf Phoenix durch Brooks wieder aus der Distanz. Der Alley-oop von Herrera nach Vorarbeit von Godbold zum 79:58 (34.) machte deutlich, dass Phoenix sich den Sieg nicht nehmen lassen würde. Ohne den ausgefoulten Herrera standen in der Schlussphase mit Günther, Jonah Bredt und Marco Hollersbacher, der kurz vor Ende ebenfalls vorzeitig runter musste, drei Youngster auf dem Court. Paderborn verkürzte zwar noch, konnte es aber nicht mehr richtig spannend machen. Phoenix siegte mit 94:84.
Das Fazit:
Nach dem 69:63 im Hinspiel im Dezember entschied Phoenix Hagen auch das zweite Westfalen-Duell der Saison für sich. Vor allem im zweiten Viertel spielte Phoenix offensiv groß auf, die Defense stand zu Beginn am sichersten. Alex Herrera, mit 23 Punkten Hagens Topscorer, dessen Schwester und Oma aus den USA zu Besuch waren, stimmte die Humba an. Zudem durfte Jonah Bredt seinen ersten ProA-Punkt feiern. Der dritte Heimsieg in Folge bedeutete die längste Erfolgsserie auf heimischem Boden in dieser Spielzeit. Auch wenn über 40 Minuten nicht alles rund lief, wurde mit Blick auf Sonntag klar: Die RÖMERSTROM Gladiators Trier – und Ehrengast David Bell – können kommen.
Die Trainerstimmen:
Kevin Magdowski (Phoenix Hagen): „Paderborn war in der zweiten Halbzeit deutlich besser. Die Intensität und die Foulbelastung von Alex Herrera haben uns aus der Bahn geworfen. Aber wenn diese Bahn die Qualität der ersten Halbzeit ist, die sehr gut war, ist es schwierig für den Gegner. Wir waren immerhin mit 26 Punkten vorne. Wenn Paderborn im richtigen Moment den Dreier trifft, kommen sie nochmal ran. Bei Paderborn fehlte mit Kuhle einer der besten Werfer, bei uns mit Grof der etatmäßige Aufbauspieler. Wenn die junge Garde am Ende spielt, spielt die nicht die Uhr runter. Die ist wild und das wollen wir auch. Ich brauche die jungen Spieler so heiß, damit sie in den wichtigen Momenten die richtigen Würfe treffen. Unser Jugendstil in der zweiten Halbzeit war emotional gut und das wird uns in den nächsten Spielen helfen.“
Uli Naechster (Uni Baskets Paderborn): „Wir hatten große Schwierigkeiten, ins Spiel zu kommen. Wie schon öfter in dieser Saison haben wir gut rausgespielte Würfe nicht getroffen und es Hagen ermöglicht, einen Lauf zu kriegen. In der zweiten Halbzeit haben wir es mit ganz deutlich gesteigerter Intensität in der Verteidigung geschafft, ins Spiel reinzukommen und den Rückstand siginifikant zu verkürzen. Dafür muss ich der Mannschaft ein großes Kompliment machen. Wenn du über die Verteidigung reinkommst und Selbstvertrauen bekommst durch gute Aktionen, fallen auch mal die Würfe von außen. So haben wir es fast nochmal geschafft, in Reichweite zu kommen. Damit können wir zufrieden sein und gehen trotz Niederlage mit einem guten Gefühl ins Spiel am Sonntag gegen Kirchheim.“
Die Statistik:
Phoenix Hagen – Uni Baskets Paderborn 94:84 (53:29)
Phoenix Hagen: Herrera (23, 7 Reb.), Aminu (16/1), Spohr (14/2), Godbold (13, 9 Reb., 6 Ass.), Lodders (10/2, 8 Reb.), Brooks (7/1), Günther (5/1), Baumann (3), Hollersbacher (2), Bredt (1).
Uni Baskets Paderborn: Brown (28/1, 9 Reb.), Grim (16/1), Voigtmann (15/3, 11 Reb.), Daubner (9/1), O’Day (6), Prewster (5/1), Kahl (5/1), Wolf, Buntic.
Stationen: 8:7 (5.), 17:9 (10.), 38:17 (15.), 53:29 (20.), 57:39 (25.), 67:53 (30.), 81:63 (35.), 94:84 (40.).
Zuschauer: 2.232
Phoenix Hagen